Mit Leib und Seele

Victoria Bell, LAGO BEACH ZÜLPICH      und      Andrea Hamacher, PUK

Interviewpartnerin: Gabriele Sauer, Pflegedienstleiterin MARIENBORN mobil
 

Bereits seit 15 Jahren ist Gabriele Sauer MARIENBORNerin. Im Januar 2007 startete sie als Krankenschwester im St. Elisabeth. „Dass ich Krankenschwester werden wollte, wusste ich schon sehr früh. Als Kind schaute ich gerne Daktari an, eine amerikanische Fernsehsendung über einen Tierarzt, der in Afrika arbeitet. Und schon da wurde mir klar: Ich assistiere irgendwann mal dem Doktor“, berichtet Sauer. Schon mit 15 Jahren arbeitete sie als Gemeindehelferin und las in ihrer Freizeit Senioren vor oder kaufte für sie ein. Der Wunsch blieb und so  machte Gabriele Sauer ihren Traum letztlich zum Beruf.

Meine Familie ist mein Stützpfeiler

Mit 23 Jahren bekam sie ihr erstes von drei Kindern, doch den Job aufgeben, kam für die leidenschaftliche Krankenschwester nicht in Frage. Ihr Mann unterstützte sie dabei und so übernahm er neben seinem Studium einen großen Teil der Kindererziehung, sodass seine Frau weiterhin Vollzeit arbeiten gehen konnte. „Auch Nachbarn unterstützten unsere Familie mit den Kindern, sodass mein Mann und ich auch weiterhin unsere beruflichen Ziele verfolgen konnten“, blickt sie zurück. Trotzdem kam ihre fünf-köpfige Familie nie zu kurz. Jeder freie Tag wird in vollen Zügen mit der Familie genossen und bis heute fahren ihre Kinder noch gerne gemeinsam mit den Eltern in den Urlaub. 
 

MARIENBORN mobil ist mein Baby

Seit 2014 arbeitet Frau Sauer in der mobilen Pflege, machte die Ausbildung zur Pflegedienstleitung und baute den Standort Zülpich mit auf. Mittlerweile leitet sie MARIENBORN mobil und ist verantwortlich für alle sechs Standorte: „MARIENBORN mobil ist mein Baby und ich bin sehr stolz darauf, was wir in den letzten Jahren hier aufgebaut haben. Wenn ich mich bei einem Termin außerhalb von Zülpich verabschiede, passiert es öfter, dass ich sage ‚Ich fahre jetzt nach Hause’ und damit mein Büro in Zülpich meine“, erzählt Sauer lachend.  Die Arbeit in der mobilen Pflege ist sehr unruhig, da sich jeden Tag etwas Neues ergibt – neue Routen, neue Kunden, Krankheitsfälle, die kompensiert werden müssen. „Jeder Mitarbeiter ist für eine Route zuständig, wenn da jemand ausfällt, ist das nicht so leicht zu kompensieren.“ Deswegen kommt es auch schon einmal vor, dass die Pflegedienstleitung selbst einspringt und sich um die Kunden kümmert. Ihre Mitarbeiter schätzen ihre Chefin sehr und sind sich alle einig: „Sie nimmt sich Zeit für JEDEN!“ Wenn ein Mitarbeiter ein Problem hat, hat sie jederzeit ein offenes Ohr, schaltet das Handy aus und hört zu. Aber nicht nur die Mitarbeiter gehen auf sie zu – wenn Frau Sauer merkt, dass ein Mitarbeiter verändert auftritt, spricht sie ihn auch selbst aktiv an, um zu erfahren, was los ist, und nach einer Lösung zu suchen. Ihre Mitarbeiter haben ihr volles Vertrauen und erfahren jederzeit Rückendeckung.

Kraft schöpfen

Um die Batterien nach der  Arbeit wieder aufzuladen, unternimmt die lebensfrohe Eifelerin gerne einen Spaziergang mit ihrer Kamera. Ihre Schnappschüsse teilt sie anschließend bei Instagram, sodass sie immer wieder scherzend gefragt wird „Ach, hast du schon wieder Urlaub?“, dabei gibt es auch in der Nähe so viele schöne Orte zum Wandern und Entdecken. Wenn sie dann doch einmal Urlaub hat, verreist Frau Sauer sehr gerne – egal, ob mit der ganzen Familie, Freunden oder ihrem Ehemann. „Diese Zeit sollte man sich nehmen“, rät sie. Ihre positive Art spiegelt sich auch in ihrem Lebensmotto: „Es nützt nichts“ wider.

Meine neue Herausforderung

Nach acht Jahren in der mobilen Pflege wird es nun Zeit für ein neues Kapitel – Frau Sauer wird ab Mitte des Jahres die Heim- und Pflegedienstleitung in MARIENBORN Pflege St. Elisabeth übernehmen und somit an den Ort ihrer Anfänge zurückkehren. Nach einer gemeinsamen Übergangszeit wird Frau Helga Rieser in den wohlverdienten Ruhestand gehen. „St. Elisabeth ist ein großes Haus. Dass man mir diese Stelle angeboten hat, ist eine Ehre. Ich bin sehr dankbar für diese Möglichkeit.“ Auch im St. Elisabeth möchte sie, wie auch in der mobilen Pflege, immer ein offenes Ohr für ihre Mitarbeiter haben. „Die Pflege ist im Umbruch und so möchte ich aktiv Ratschläge von den Mitarbeitern an der Front annehmen. Solange die Politik nichts an den Arbeitsbedingungen ändert, muss man als MARIENBORN intern das Beste für seine Mitarbeiter versuchen, um eine angenehme Arbeitsatmosphäre zu schaffen, sodass alle gerne zur Arbeit kommen. Ich habe keine Angst, sondern freue mich auf die neue Herausforderung.“ Auch wenn eine allgemeine Frustration in der Pflege öffentlich immer wieder bekundet wird, sagt die 52-Jährige: „Gemeinsam schaffen wir das. Man muss nur den ersten Schritt machen.“
 

Warum ich MARIENBORNerin bin 

„Weil man sich hier selbst miteinbringen kann. Ideen und Vorschläge werden gehört und man kann Visionen umsetzen.“ Sie lobt außerdem die Weiterbildungsmöglichkeiten und die Chancen, die einem gegeben werden. Gabriele Sauer fühlt sich einfach wohl und MARIENBORN ist für sie eine Art zweite Familie geworden.

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