Fort- und Weiterbildung

FORT- & WEITERBILDUNG

Stephanie Armbrecht und Hubert Andert
Heim- und Pflegedienstleitungen, St. Severinus, Köln-Süd

 

Für jedes Unternehmen ist Fort- und Weiterbildung ein wichtiges Thema. Die Arbeitnehmer profitieren davon, weil sie die Herausforderungen des Berufes durch neu erworbene Kompetenzen besser bewältigen können, sie können sich durch Weiterbildungen an Veränderungen besser anpassen und sie erhöhen dadurch ihre Chancen sowohl in ihrer aktuellen Anstellung als auch ganz allgemein auf dem Arbeitsmarkt.

Aber auch die Arbeitgeber haben Vorteile: Weiterbildung bringt Know-how in das Unternehmen, fördert die Innovationskraft, die Leistungsfähigkeit und die Arbeitszufriedenheit der Belegschaft. Die vom Betrieb angebotenen Weiterbildungsmöglichkeiten werden als eine Form der Wertschätzung wahrgenommen, was sich positiv auf die Bindung der Mitarbeiter auswirkt. Und auch die Außenwahrnehmung kann durch Weiterbildung der Mitarbeiter verbessert werden. Je besser die Reputation und das Image eines Unternehmens sind, desto leichter gelingt die Personalgewinnung. In Zeiten, in denen der Arbeitsmarkt keine oder zu wenig Fachkräfte hergibt, können Mitarbeiter durch spezifische Schulungen zu Fachkräften gemacht und so der eigene Bedarf gedeckt werden.

Kompetenz in der Beatmungspflege

In der Beatmungspflege St. Severinus möchten wir sicherstellen, dass die Mitarbeiter auf ihre verantwortungsvolle Aufgabe, nämlich der Arbeit mit Menschen in hochkomplexen Betreuungssituationen, gut vorbereitet sind. Da längst nicht alle Mitarbeiter über Vorerfahrung oder eine Ausbildung im Bereich der Beatmung und Intensivmedizin verfügen, war von Anfang an klar, dass Wissen und Fertigkeiten zu diesem Thema vermittelt werden müssen. Deshalb haben wir von Beginn (2011) an bis heute ein Fortbildungsprogramm aufgelegt, in welchem durch wöchentliche Vorträge und Einweisungen der Wissensstand aktualisiert wird. Dadurch ist gewährleistet, dass die Mitarbeiter zeitnah über neue Entwicklungen informiert sind und über das nötige Wissen für ihre Arbeit verfügen.

Aber auch Weiterbildung wird von uns angeboten: Seit 2012 führen wir zweimal im Jahr die Weiterbildung zur Fachkraft für außerklinische Beatmung durch. Diese vermittelt Grundlagenwissen für den Umgang mit beatmungspflichtigen Menschen. Die Weiterbildung ist von der Fachgesellschaft DIGAB zertifiziert und beinhaltet, nach einem vorgegebenen Curriculum, einen theoretischen und einen praktischen Teil. Die Theorie umfasst mindestens 50 Unterrichtseinheiten zu Themen wie Anatomie, Physiologie der Lunge, Krankheitsbilder der Pneumologie, inneren, neurologischen und Notfallmedizin. Ebenso werden die Grundlagen und Beurteilungsmöglichkeiten einer Beatmung, die Beatmungsgeräte und die verschiedenen Formen der Beatmung besprochen und durch praktische Übungen vertieft. Das Weaning ist ebenso inhaltlich vertreten wie auch das Trachealkanülenmanagement, die logopädische Betreuung und die Ernährung eines beatmeten Menschen. Weitere Themen sind Hygiene, Ethik und Kommunikation. Der praktische Teil beinhaltet ein innerklinisches und ein außerklinisches Praktikum von jeweils maximal 40 Stunden. Wir bieten diese Weiterbildung allen Mitarbeitern im Intensivbereich an, für unsere Mitarbeiter in der Beatmungspflege ist diese Weiterbildung sogar verpflichtend.

Weiterführende Fortbildungen

Ebenfalls bieten wir über die  Abteilung Fort- und Weiterbildung der Stiftung in regelmäßigen Abständen weitere Fortbildungen an, beispielsweise zum Trachealkanülenmanagement. Mit dieser Fortbildung sprechen wir alle Interessierten an, die Menschen mit einer Trachealkanüle versorgen. Die Theorie beginnt mit der Geschichte der Tracheotomie, erläutert die verschiedenen Möglichkeiten einer Tracheotomie, geht auf mögliche Komplikationen ein und gibt eine Übersicht über die unterschiedlichen Kanülenarten. Der praktische Teil mit den verschiedenen Kanülenformen, deren spezifischen Vor- und Nachteilen, möglichen Problemen und Übungen zum Kanülenwechsel ergänzt diese Fortbildung.

Für die Mitarbeiter der Beatmungspflege – aber nicht nur für diese – bestehen somit vielfältige Möglichkeiten, sich Wissen und Fertigkeiten anzueignen, um den Herausforderungen des Berufs gewachsen zu sein. Ein weiterer Vorteil des Fortbildungsangebotes ist, dass die Kosten dafür in der Regel vom Betrieb getragen werden. Das ist doch ein Angebot, das man nicht ablehnen sollte!

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