Weiterbildungsbefugnis
Die ärztliche Direktorin Fr. Dr. med. Bienentreu verfügt über die volle Weiterbildungsbefugnis für die Gebietsbezeichnung (Facharzt) „Psychiatrie und Psychotherapie“ (4 Jahre). Auch das neurologische Weiterbildungsjahr kann auf einer der gerontopsychiatrischen Stationen absolviert werden. Die zuständige Oberärztin Fr. Dr. med. Külkens verfügt über die Weiterbildungsbefugnis „Neurologie“ für 12 Monate. Somit ergibt sich die Möglichkeit der vollständigen Facharztweiterbildung an unserem Standort Zülpich.
In der Regel erfolgt der Einstieg in die Ausbildung auf einer der Akutstationen oder der Station für Abhängigkeitserkrankte. Ein Quereinstieg oder der Wiedereinstieg können individuell geplant werden und sind abhängig von Stellenvakanzen möglich.

Allgemeines
Im Rahmen des Einarbeitungskonzeptes werden alle für die tägliche Arbeit erforderlichen Grundlagen vermittelt und bereits am ersten Tag alle wichtigen Dokumente von Gesetztestexten bis zu Interaktionstabellen, Befundhilfen oder Leitfäden ausgehändigt. Der Zugang zu allen Texten und Arbeitshilfen ist von jedem Computerarbeitsplatz möglich durch eine individuelle Anmeldung. Ein für die Einarbeitung zur Verfügung stehender Pate hilft in den klinischen Alltag und regelmäßige Mitarbeitergespräche mit der ärztlichen Direktorin ermöglichen die individuelle Gestaltung des beruflichen Werdeganges und darüberhinausgehende Perspek-tiven. Während der Weiterbildungszeit rotieren die Assistenzärzte*innen auf andere Stationen, um alle im Weiterbildungscurriculum der Ärztekammer Nordrhein vorgeschriebenen Inhalte abdecken zu können. Zum Ende der Ausbildung hin erfolgt eine Rotation auf eine der Psychotherapiestationen, wahlweise schwerpunktmäßig tiefenpsychologisch oder verhaltenstherapeutisch orientiert.

Weiterbildungscurriculum
Zur Vermittlung der theoretischen Inhalte bieten wir unterschiedliche Curricula gemäß den Inhalten der Ärztekammer Nordrhein an: Curriculum Allgemeine Psychiatrie, Curriculum Neurologie, Curriculum Psychothe-rapie.
In diesen Curricula werden jeweils sowohl die Grundlagen psychiatrischer und neurologischer Erkrankungen, deren Diagnostik und Therapie gemäß den aktuellen Leitlinien, vornehmlich der DGPPN, vermittelt und darüber hinaus erfolgen Seminare (Psychopathologie-Seminare, Seminar zu standardisierter Befunderhebung und Testpsychologie, Neuroradiologische Fallbesprechungen, EEG-Besprechungen u.a.m.) zu unterschiedlichen Bausteinen, welche die Weiterbildung ergänzen. Alle leitenden Ärzte und die auf den Stationen eingesetzten Fachärzte sehen es als ihre Aufgabe an den Weiterbildungsassistenten*innen die Teilnahme an den Curricula und Seminaren während der Regelarbeitszeit zu ermöglichen. Daneben finden alternierend zu den Curricula doppelstündige Fallseminare statt, in deren Rahmen die Assistenzärzte die Möglichkeit haben in den 60 geforderten Seminarstunden mind. 10 Patientenfälle vorzustellen.

Ergänzende Angebote im Rahmen der Weiterbildung
Im Rahmen der psychotherapeutischen Weiterbildung, welche wir empfehlen ab dem 2.-3. Weiterbildungsjahr zu beginnen, bieten wir die Teilnahme an einer Inhouse Balintgruppe (35 Doppelstunden), geleitet durch einen externen Supervisor kostenfrei während der Arbeitszeit an. Je nach Verfügbarkeit werden externe Referenten und Dozenten zu speziellen Themenkomplexen wie beispielsweise Akupunktur nachdem NADA-Protokoll oder mentalisierungsbasierter Therapie eingeladen. Die Übernahme ambulanter Therapiefälle wird durch unsere Institutsambulanz unterstützt und begleitet. Wir empfehlen eine Supervision durch einen externen Supervisor und beraten gerne bei der Suche. Die Kosten für die externe Supervision der 240 geforderten Psychotherapiestunden (Supervision jede 4. Stunde) werden jeweils mit 120,- Euro unterstützt.
Die für die Weiterbildung erforderliche Selbsterfahrung (150 Stunden Einzel- oder Gruppenselbsterfahrung), die im gleichen Verfahren geleistet werden muss wie die Psychotherapiestunden, unterstützen wir mit je-weils 25,- Euro je UE.
Zur Erstellung der erforderlichen Gutachten aus den Bereichen Betreuungs-, Sozial-, Zivil- und Strafrecht haben wir eine Gutachtenstelle eingerichtet, welche durch eine Oberärztin betreut wird, die auch die Gutachten supervidiert und bei der Erstellung unterstützt. Die Erstellung erfolgt außerhalb der Arbeitszeit, wobei nach Rechnungsstellung durch die Klinikverwaltung eine Liquidationsbeteiligung von 70% an den erstellenden Assistenzarzt ausgezahlt wird.

Es besteht die Möglichkeit die 10 stündige Teilnahme an einer Angehörigengruppe unter Supervision zu absolvieren.
In regelmäßigen Abständen bieten wir die 16 Doppelstunden Entspannungsverfahren als Inhouse-Blockkurse an, in deren Rahmen neben autogenem Training oder progressiver Muskelrelaxation auch die Grund-züge der Hypnotherapie geschult werden.

Sonstiges
Der Zustrom neuer Informationen ist ein gemeinschaftliches Projekt und Wissensvermehrung, Aktualisierung sowie Fortbildung werden als therapeutische Grundhaltung angesehen. So haben alle Mitarbeiter Zugang zur hauseigenen Bibliothek, dem Internet und zu den wesentlichen Datenbanken (PSIAC, MediQ). Ein Amboss-Zugang wird für die ärztlichen und psychotherapeutischen Mitarbeitenden (approbierte psychologi-sche Psychotherapeuten) mit 100,- / anno unterstützt. Daneben stehen verschiedene Fachzeitschriften und Journals zur Verfügung und ein EREF-Zugang (Thieme Bücher und psychiatrische Fachjournale) kann auch für die persönlichen mobilen Endgeräte personalisiert werden. Alle Mitarbeitende beteiligen sich an den wöchentlich stattfindenden Journal Clubs, in welchen auch Inhalte „über den Tellerrand hinausgehend“ vorgestellt und besprochen werden können.
Die ärztliche Direktorin beteiligt sich an Publikationen, Kongressen und überregionaler Ausbildung. So bietet Fr. Dr. Bienentreu etwa regelmäßige Facharzt-Repetitorien, Einsteiger-Schulungen oder Vorträge vor allem zu pharmakologischen Themen (Schwerpunkt Arzneimittelsicherheit, rationale, richtlinien-orientierte Phar-makotherapie, Interaktionspharmakologie) an. Es bestehen zahlreiche Partnerschaften und Kooperationen in denen die umfassende Versorgung psychisch kranker Menschen erlernt und mitgestaltet werden kann.